Gardasee im Oktober mit Freunden
02.10 – 09.10.2011
Sonntag 02.10.2011
Das geht schon wieder gut los. Wir wollen eigentlich schon um 05.00 Uhr früh losfahren bzw. sollen Wolfgang und ich bis dahin gefrühstückt haben und angezogen sein. Um fünf Uhr klingelt unser Telefon. Wir springen aus dem Bett und wissen erst gar nicht was los ist. Diana ist am Telefon. Sie können noch nicht kommen, da auf der Strecke zu uns, eine Frau in der Nähe vom Friedhof, auf dem Boden liegt. Sie haben den Notdienst angerufen. Wir sagen nicht, dass wir noch vor kurzem im Bett lagen. Jetzt aber schnell, anziehen und waschen, zum Frühstück hat es nicht mehr gereicht, da klingelt es schon. Der Frau geht es gut, anscheinend war sie nur etwas verwirrt. Da der Friedhof um diese Uhrzeit geschlossen ist, wollte sie auf dem Gehsteig etwas schlafen, bis sie das Grab ihrer Mutter besuchen kann. Dann sind wir schon beruhigt, man denkt ja alles Mögliche, wenn man hört da liegt eine Frau auf dem Weg.
Da Wolfgang und ich riesen Hunger haben, wird schon in Garmisch Patenkirchen bei McDonald die erste Rast eingelegt. Josef war auch nicht abgeneigt, von Rührei mit Speck, schließlich hat man ja Urlaub.
Wir hatten, wie schon vor zwei Jahren, die ganzen Gebühren beim ADAC in Augsburg bezahlt. Die Vignette für Österreich, Video Maut für die Europabrücke und die VIA Card für die Italienische Maut. Als wir so Richtung Italien fahren, fällt Wolfgang auf das die VIA Card fehlt, das kann doch nicht sein, ich habe alles in die Plastikhülle gegeben, die Unterlagen vom Hotel und auch die Karte. Wolfgang macht mich total verrückt, ich fahre Auto und kann nicht nachsehen. Josef und Diana werden ganz ruhig, lach… Wir beschließen bei der nächstmöglichen Ausfahrt anzuhalten und eine Durchsuchung des Autos vorzunehmen. Wolfgang ist schon auf 180, ich verhalte mich ganz ruhig, das ist das beste Mittel. Bei der nächsten Tankstelle fahre ich raus und tatsächlich, die Karte ist links von mir zwischen Tür und Fahrersitz. Keine Ahnung wie sie da hinkommt. Bussi für Wolfgang, zum runterfahren. Tut mir leid mein Schatz. Er mault noch ein bisschen nach, ich sage: „jetzt bin ich mit dir aber im Ungleichgewicht“, alle lachen, auch mein Schatz.
In Garda führt uns das Navi etwas in die Irre und findet nicht gleich unsere Unterkunft. Somit halten wir auf einem Parkplatz und laufen erst mal zum Hotel. Es ist ca. 12:00 Uhr und um die 30 Grad, allerdings ist es zu Hause, in Deutschland, auch so gute 20 Grad. Also, nur kein Neid. Wir werden sehr nett im Hotel Villa Mulino empfangen.
„Das Hotel Villa Mulino umfasst eine ehemalige Wassermühle und liegt nur 500 Meter vom Gardasee entfernt“.
Wir packen schnell aus und gehen runter an den See, da Wolfgang und ich schon vor 2 Jahren hier waren, wissen wir genau wo wir zum Café trinken gehen können. In fünf Minuten sind wir in der Altstadt und schlendern am See entlang, Richtung Hafen. Wir gehen weiter am Badestrand entlang, Richtung San Vigilio, drehen dann aber bald um. Es ist sehr heiß und im Café Lido gibt es schattenspendende Bäume.
Kostenlose Badestrände in Garda:
Spiaggia del Corno (Strand am Horn)
Langer freier Strand zwischen dem nördlichen Ortsausgang und Punta San Vigilio. (Wenn man von der Innenstadt kommt Richtung Hafen zum Cafe
Lido)
Cavalla Beach
Schmaler Strand mit Beach-Bar direkt unterhalb des Felsens Rocca, am südlichen Ortsausgang. Nicht allzu besonders zum Baden aber sehr beliebt bei der lokalen Jugend. (Von der Innenstadt Richtung
Bardolino)
Auf dem Rückweg am Hafenbecken zwischen den Booten, entdeckt Diana, eine Schildkröte mit ihrem Jungen.
Ich wollte sie Euch nicht vorenthalten, aber auf den Bildern ist sie schlecht zu erkennen. Die meisten wissen ja wie eine aussieht.
Abends machen wir einen Rundgang am Gardasee und setzen uns in eine Pizzeria direkt am Wasser. Sobald die Sonne geht, wird es frisch. Wir wollen einfach noch nicht glauben dass es Herbst ist. Morgen werden abends die Jacken mitgenommen. Somit bleiben wir nicht zu lange und gehen nach dem Essen gleich wieder ins Hotel zurück, dort trinken wir noch einen Gute Nacht Trunk und um 22:30 Uhr geht es ab ins Bett.
Montag 03.10.2011
Das Frühstück ist hervorragend, wir können uns nicht beklagen. Die Bediensteten und auch der Chef sind sehr zuvorkommend und freundlich.
Heute wollen wir nach Bardolino laufen, es liegt ca. 3 km südlich von Garda. Zuerst braucht Wolfgang neue Schuhe. Er hat nur Flip Flops und Wanderschuhe dabei. Somit gehen wir zu einem Schuhladen, in dem ich gestern Abend schon in der Auslage die Schuhe für ihn gesehen habe. Da wollte er noch keine.
So lange Wolfgang die Schuhe probiert, streunen wir im Laden herum. Eine junge Dame bedient ihn und dann kommt der Chef selbst, ein älterer Herr. Er hat es gleich auf Josef abgesehen. Er kann ein bisschen deutsch. „Schuhe lauter neue Schuhe, willst du kaufen“. Josef sagt: „nein danke, ich brauche keine Schuhe“. Er bekommt den Namen von Josef mit und meint: “Giuseppe warum? Ich habe wunderschöne Schuhe.“ Josef meint: „ich habe kein Geld“. Er sagt:“ macht nix kannst du zahlen mit Plastik, kein Problem“. Da war der Lacher auf seiner Seite. Giuseppe hat trotzdem keine Schuhe gekauft.
Um 10:30 Uhr geht es los, wir laufen nach Bardolino und sehen dass heute der letzte Tag vom Weinfest ist, die Stände werden jetzt so nach und nach aufgemacht. Wir gehen zuerst zur Piazza Matteotti und sehen uns die Kirche Santi Niccoló e Severo an. Wir laufen weiter nach Cesino und gehen dort ein Eis essen. Beim Rückweg schlendern wir an den Ständen vorbei. Wir nehmen uns vor, abends beim Weinfest mitzumachen, da ist einiges geboten.
Festa dell’Uva e del Vino – das Kultweinfest in Bardolino ist jedes Jahr Ende
September bis Anfang Oktober. Das Fest ist eine gute Gelegenheit, um sich den Rebensaft direkt vom Erzeuger einschenken zu
lassen. Alle Winzer der Region bieten entlang der Uferpromenade ihren rubinrot leuchtenden Bardolino zum Probieren an. Bei der Gelegenheit können Weinliebhaber auch Informationen aus erster Hand
bekommen, nachfragen und fachsimpeln.
Es ist eine wahrhaft berauschende Erfahrung, mit einem Gläschen Bardolino am Ufer des Gardasees zu stehen und sich die warme Herbstsonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Dazu noch die
verführerischen Düfte der köstlichen lokaltypischen Gerichte: An den Ständen entlang der Seepromenade gibt es nämlich auch verschiedene Risotti, Fisch, gegrilltes Fleisch mit Polenta und etliche
andere Spezialitäten der Region.
(www.gardasee.de)
Am späten Nachmittag sind wir wieder in unserem Hotel. Alle wollen wir noch an den Pool und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Nach 15 Minuten bin ich vom Pool geflüchtet. Kleine schwarze Mücken haben mich regelrecht angefallen. Die Anderen haben anscheinend kein Problem, sie bleiben liegen. Ich gehe ins Zimmer und ziehe mich an, damit diese lieben kleinen Mücken mich nicht mehr stechen. Ich setze mich an die Hotelterrasse und lese mein Buch. Wolfgang, ebenfalls vollkommen verstochen, geht kurz darauf auf das Zimmer um sich freiwillig anzuziehen. Diana und Josef scheinen kein „süßes Blut“ zu haben, sie werden in Ruhe gelassen und bleiben noch einige Zeit am Pool.
Das Blut könnte auch reiner Zucker sein, den Mücken wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit egal. Denn es ist nicht das Blut, sondern der Geruch, der Stechmücken anlockt.
(gesund-bleiben-im-job.de)
(Na ja, geduscht war ich zumindest, vielleicht hätte ich das bleiben lassen sollen, lach….)
Später kommen auch die beiden zu uns ins Hotel Café. Sepp ärgert Wolfgang und meint: “wie war das auf der Fahrt. Sein Magnetfeld ist unterbrochen oder er hat keine Anziehungskraft“? „Nein sage ich, das heißt: Ich bin jetzt mit dir im Ungleichgewicht“.
Wir beschließen am Abend nicht nochmal nach Bardolino zu laufen. Nee, da haben wir alle vier keine Lust. Das Weinfest kann auch ohne uns stattfinden.
Von meinem Kollegen Stefan, habe ich eine Beschreibung für eine sehr gute Pizzeria erhalten. Die wollen wir heute aufsuchen. Nachdem Wolfgang und ich uns noch versorgt haben, in Bezug, auf unsere Stichwunden, die sehr zahlreich sind. Gehen wir so um 18:00 Uhr in die Stadt. In einem der ersten Läden finde ich eine Handtasche, die sieht echt gut aus. Ich zeige sie Wolfgang und er meint:“ Typisch Frau, Handtaschen und Schuhe.“ Ein paar Frauen die das auch hören, fangen zu lachen an. Sonst bin ich gar nicht so, aber die sieht wirklich gut aus. Somit wird sie, auf dem Weg zur Pizzeria mitgenommen. Die Beschreibung von Stefan war sehr gut und ebenso das Essen. Er hatte Recht, sehr gutes Essen. Uns hat es allen geschmeckt. Und dann kam sie wieder die Frage: “Bezahlen – Separato?„. Wir bejahen und die Bedienung muss zuerst alles getrennt berechnen. Der Seppi meint, das sei „SEIN“ italienisches Wort. Wir sehen ihn verständnislos an: „was meinst du damit? Na ist doch klar, das heißt Sepperl – lato bezahlen“. Das war wieder Josef Life, wir konnten uns nicht mehr halten, das Gelächter war groß.
Um 21:00 Uhr sind wir im Hotel. Wir setzen uns noch in den Hotelgarten, dort ist heute ein Spiel angesagt. Torwand schießen usw. Da ein Bus Engländer im Hotel ist, gibt es gute Stimmung und viele Mitspieler.
Dienstag 04.10.2011
In der Früh um 05:30 Uhr ist die Nacht vorbei. Wolfgang bekommt einen Juckanfall, diese lieben kleinen Mücken. Wir haben beide riesen Beulen am ganzen Körper. Gut dass ich schon seit einem Jahr eine Schulung mache. Dabei ist es möglich sich mit bestimmten Symbolen und Zeichen eine Linderung zu verschaffen. Es nennt sich „Neue Homöopathie nach Erich Körbler“ Das heißt: bei Mückenstichen wird auf die Einstichstelle ein bestimmtes Zeichen gemalt. Es funktioniert, Wolfgang konnte zumindest wieder schlafen.
Das Wissen Körblers ist nicht neu. Denn der Mann aus dem Eis, der Ötztalmann oder auch Ötzi genannt, hatte 9 Striche auf seinen Rücken gemalt (einmal drei und einmal vier Striche, dazu ein balkengleiches Kreuz aus zwei Strichen). Diese 9 Striche geben Energie, Kraft und Ausdauer, außerdem wärmen sie.
Heute fahren wir nach Gardone zu Andre Hellers Botanischem Garten. Er liegt direkt in der Ortschaft, oberhalb vom Grand Hotel. Jeden Tag frägt uns der Hotelbesitzer Herr Piero: „…und wohin fahren sie heute“. Wir bekommen auch immer gute Tipps von ihm. Auf was wir achten sollen, was noch sehenswert ist usw. Es gibt so viel am Gardasee zu bewundern.
Der Zahnarzt des letzten Zaren, Dr. Arthuro Hruska, war der Begründer dieses Glücks, in dem sich auch eine venezianische Villa befindet, die mein gesegnetes Zuhause wurde. Wenn ich von einem der Balkone auf die Herrlichkeit des Gardasees oder in eines meiner Bambuswäldchen schaue, fällt es mir immer noch schwer zu glauben, dass dieser Park mich als Hüter und Verbündeten wollte, und ich danke es ihm, so gut ich kann.
(www.hellergarden.com von André Heller)
Nach dem Frühstück fahren wir ganz gemütlich von Garda nach Bardolino, an Lazise vorbei nach Peschiera del Garda. Von dort geht es weiter nach Desenzano del Garda über Salò und Barbarano nach Gardone Riviera.
Gardone Rivera besteht aus zwei Teilen: der Häusergruppe am Wasser und einer weiteren am sanften Hang bei der Kirche. Die Einheimischen sagen tatsächlich Unterort und Oberort. Verbunden sind Unterort und Oberort durch ein Gebiet der Sinnlichkeit und magischen Stärke: den Giardino Botanico. Eine Florasammlung von Weltgegenden ist es, Afrika und Südamerika, Asien, Europa und Australien ineinander verwoben. Edelweiß inmitten von Orchideenwiesen, meterhohe Baumfarne neben Granatapfelwundern. Bäche und Wasserfälle, Teiche mit heiligen Koi-Karpfen, Forellen und Spiegelungen des Libellenfluges, Hügel aus Dolomitengestein neben Kakteen und Efeutürmen. Indische und marokkanische Skulpturen in Harmonie mit Installationen von Roy Lichtenstein, Susanne Schmögner, Mimmo Paladino und Keith Haring. Seit 1988 gehört es André Heller.
(www.hellergarden.com von André Heller)
Auch im Oktober gibt es noch wunderschöne Blüten zu bewundern.
Auf 10.000 m² findet man hier inzwischen ca. 3.000 Pflanzenarten aus allen Kontinenten und Klimazonen der Welt. Kleine Bäche, künstliche Seen mit Fischen und Seerosen sowie Pflanzen aller Art findet man auf diesem schönen Gelände.
Es gibt viel zu fotografieren, sogar die Fische. „Hallo Josef, schön dich zu sehen, danke fürs Foto.“
Etwas Ruhe haben wir uns verdient. Eine kleine Pause kann nie schaden. Auch Josef legt mal eine Fotopause ein.
Sogar die Pyramiden haben wir gesehen. Das glaubt uns keiner.
Auch Schlangen und Elefanten aus Stein gibt es.
Die Brücke stimmt zum Nachdenken oder auch als Liebesbrücke?
Das Elegante ist dem Unten zugehörig: das Grand Hotel, dem Stefan Zweig durch seine Novelle «Untergang eines Herzens» eine Verbindung mit der literarischen Ewigkeit schuf, die Cocktailbar, in der Winston Churchill sich vom Malen ausruhte, die Anlage des Hotel Savoy, das um 1900 den adeligen Kurgästen aus Russland, Schweden und anderen Zonen des Fröstelns allabendlich einen Ball mit großem Orchester offerierte. Das Oben ist bäuerlicher, weiß mehr von Oliven und trockenem Grappa und manchmal ziehen noch fromme, betende Frauen mit einer Marienstatue durch die verwinkelten Gassen. Ihre Großväter haben vielleicht als Knechte bei dem schillernden Monster Gabriele D´Annunzio gearbeitet, dessen luxuriöser Wohnsitz, neun Hektar groß und Gardone gelehnt, von einer kriegs- und blutopferverherrlichenden, luxuriösen Hybris kündet, die nicht umsonst Mussolini viel bedeutet hat und mich abstößt.
(www.hellergarden.com von André Heller)
Somit gehen wir in die Unterstadt, um ein Café zu finden. Wir fanden zuerst das Grand Hotel. Man kann die vornehmen Damen und Herren aus dem 19 Jahrhundert förmlich auf den Balkonen und in der Anlage sehen. Auch das Savoy fanden wir noch sehr beeindruckend.
Gardone ist die bekannteste und,
zeitlich gesehen, die erste Tourismusstätte am Gardasee und wurde im Jahre 1879 vom deutschen Luigi Wimmer mit der Eröffnung einer Pension namens "Pizzocolo" gegründet, welche nach und nach, auch
nach seinem Tod, zum Grand Hotel
Gardone erweitert wurde, das, wie Solitro schreibt, eine Kleinstadt genannt werden kann, so groß wie es ist, mit seinen gegen Süden
ausgerichteten Zimmern, knapp dreihundert an der Zahl.
"Die germanischen Gäste kamen mit dem Zug nach Mori, von dort aus mit dem Bus, der sie nach Riva brachte, wo ein Boot sie bis Gardone beförderte. Die Schiffe sind voll, jede Fahrt befördert sie
zu Hunderten... es werden Anker geworfen und Brücken ausgefahren, und eine Menge Kellner und Pagen, freche sowie neugierige, schauen dem Manöver zu... die kleine Piazza ist voller Menschen,
Gepäck, Fahrzeuge; Im Hotel, der Villa, ist alles in Bewegung, es werden Anordnungen gegeben und Zimmer zugewiesen... Gegen Ende Dezember ist die
Kolonie komplett, die Hotels und Villen laufen über, aber die Anreisen hören nicht auf, jeden Tag kommen andere Menschen an, hungrig nach blauem Himmel und Sonnenschein."
In der Nähe vom Savoy finden wir ein nettes Café. Als wir die Bestellung aufgegeben haben sagt die Bedienung:“ Va bene (in Ordnung)“. Ich verstehe es nicht richtig und frage die Anderen: „was hat sie gesagt?
So wenig?“. Josef sagt, nein, sie sagte: „Schöne Bene“ und zeigt auf seine Füße.
Er ist halt um keine Antwort verlegen, unser Seppi, lach…. Ihm fällt zu allem was ein. Wir laufen noch etwas in Gardone spazieren und beschließen dann eine Gardasee Rundfahrt zu machen und somit die andere Hälfte abzufahren. Bei einer Aussichtsplattform bleiben wir kurz stehen und genießen die wundervolle Aussicht. Diana sagt immer wieder: “wie am Meer, echt toll“. Ich bin ganz Ihrer Meinung.
In Riva machen wir nochmal eine Rast und sehen uns die Stadt an, natürlich wie kann es anderes sein, mit einem Café Besuch.
Um 18:30Uhr sind wir in unserem Hotel. So eine Gardasee Rundfahrt dauert einfach seine Zeit.
Abends als wir in Garda nach unserem Abendessen noch etwas spazieren gehen, hören wir jemanden singen und gehen den Stimmen nach. In einer kleinen Gasse sind Sänger/innen von Garda und stimmen Heimatklänge an. Leider können wir nichts verstehen. Es hört sich schön an, deswegen bleiben wir noch eine Zeitlang stehen und hören zu. Dann kommt ein Mann der sehr gut Vogelstimmen nachahmen kann. Echt klasse. Nach einiger Zeit gehen wir langsam wieder zu unserem Hotel zurück.
Dort ist wieder eine Veranstaltung. Diesmal singt der Chef. Herr Piero hat eine tolle Stimme und ist auch noch ein guter Entertainer. Als wir uns auf die Terrasse setzen kommt sofort ein Mitarbeiter des Hotels um uns zu bedienen. Die Mitarbeiter sind ausnahmslos alle sehr freundlich und zuvorkommend. Wir bestellen noch einen Wein und sind ständig am rumkichern. Die Bedienung sagt nach unserer Bestelllung Si, si (Ja, ja) und Josef sagt Si-si die Kaiserin. Wolfgang schimpft uns, wir sollen leiser sein, wir fallen schon auf. Daraufhin sagt Sepp im Flüsterton: „Wolfgang, darf ich den Wein einschenken, dass macht doch so einen Lärm, oder?“. Wir bekommen einen Lachanfall und schon wieder sehen alle verständnislos auf uns.
Mittwoch 05.10.2011
Heute laufen wir nach San Vigilio. Dort gibt es das Strandbad Baia delle Sirene das zu dieser Zeit frei zugänglich ist. Eintrittspreise sonst zwischen 12€ und 5€ für Erwachsene je nach Jahreszeit.
Auf dem Weg nach San Vigillio kommt man an der Villa Albertinti vorbei. Eine schlossähnliche Villa, die eine wunderschöne Freitreppe in Richtung des Badestrandes besitzt. Das wäre eine tolle Unterkunft. :-)
Die Punta San Vigilio ist mit Sicherheit einer der bezauberndsten Orte am Gardasee. Die Landzunge ist der äußerste Ausläufer des Monte Baldos und ragt, weit in den Gardasee hinaus. Es ist praktisch möglich, den ganzen Gardasee zu überblicken. Vom südlichen Ufer mit dem Felsen von Manerba, der Insel Garda, den Golf von Salò, Gardone und Maderno sieht man weit in den Norden. Schon zur Zeit der Römer war die wunderschöne Halbinsel bekannt und bewohnt. San Vigilio erreicht man durch eine mit hundertjährigen Zypressen und Olivenbäumen umgebene Allee.
Auf dem Weg zum Strandbad Baia delle Sirene, durch die wunderschöne Allee. Kaum angekommen, müssen unsere beiden gleich das Wasser erkunden. Männer halt, lach….
In Richtung Torri del Benaco, öffnet sich die kleine Bucht Baia delle Sirene, die von einer zauberhaften Parkanlage umgeben ist. Der Parco Baia delle Sirene ist seit langer Zeit ein Sinnbild der Ruhe und Entspannung. In seiner Mitte liegt, wie ein Schwimmbecken in die reizvolle Landschaft eingebettet, die Bucht Baia delle Sirene. Hier können groß und klein, die warmen Sommertage genießen. Vom Privatstrand oder einem schattigen Plätzchen unter majestätischen Olivenbäumen aus kann man über dem Gardasee herrliche Sonnenuntergänge bewundern.
(www.gardalink.de)
Wir beschließen weiter Richtung Torri del Benaco zu laufen, so lange es am Strand möglich ist. Wolfgang und Josef versuchen Steine auf die Spitze zu stellen. Bei einem funktioniert es sogar, der ist nicht getürkt. (Eine Erklärung, des Wortes „getürkt“, siehe unten. Es gibt verschiedene)
Im Jahr 1770 präsentierte der Erfinder
Wolfgang von Kempelen am Wiener Hof einen von ihm entwickelten Schachautomaten. An einem geräumigen Kastentisch war eine lebensgrosse Figur befestigt, die das Aussehen eines Türken hatte. Vor dem
Beginn einer Partie öffnete von Kempelen den Kasten, um das Publikum zu überzeugen, dass keine Tricks angewendet wurden. Tatsächlich waren lediglich eine verwirrende Anzahl Schrauben,
Schwungräder, Zahnradgetriebe und Walzen zu sehen, die sich unentwegt drehten, knirschende Geräusche machten und mit deren Hilfe der "Türke" scheinbar rein mechanisch seinen Kopf und den linken
Arm bewegen und so seine Züge ausführen konnte. In Wirklichkeit war jedoch im Inneren ein kleinwüchsiger Meisterspieler verborgen, der über ein raffiniertes Spiegelsystem unsichtbar blieb. Im
Jahr 1854 fiel das Original des "Türken" einem Brand zum Opfer.
(www.wer-weiss-was.de)
Über Stock und Stein geht der Weg. Diana und ich stellen uns öfter bei Hindernissen, egal welcher Art, etwas ……. an. Unsere Männer helfen uns über die zerklüfteten Felsen . (Na ja, zugegeben, leicht zerklüftet). Wir lachen uns jedesmal kaputt, wenn ein Baum oder ein anderes Hindernis zu überklettern ist, da wir uns dabei immer sehr ungeschickt anstellen.
Der Weg wird immer schmaler, es geht nur noch auf der Straße weiter. Da diese sehr befahren ist kehren wir um.
Wir laufen zurück und kehren in unser schon bekanntes Café Lido ein. Die schattenspendenden Bäume sind heute von Vorteil. Es ist sehr heiß. Wir bestellen je einen Eiscafé und ein Lemon Soda. Der Eiscafé enthält drei Kugeln Eis, wahnsinn, dass gibt es bei uns nicht. Die Lemon Soda ist ein sehr erfrischendes Getränk, dass wir eigentlich immer nur im Italien Urlaub trinken. Ich habe es hier in Deutschland noch nirgends gesehen. Sepp und Diana sind ebenso davon begeistert.
Lemonsoda ist ein italienisches kohlensäurehaltiges Zitronen Erfrischungsgetränk. Es wurde in den 1940er Jahren erstellt von der Mailänder Firma Saga. Dafür werden sonnenverwöhnte Zitronen von der Amalfiküste verarbeitet. Das reine Wasser stammt aus der Quelle von Crodo. Der prickelnde Genuss hat seit seiner Erfindung begeisterte Anhänger. Das Flaschen-Design stammt von dem Künstler Fortunato Depero. Seit 1999 gehört Lemonsoda der Campari Gruppe.
(http://en.wikipedia.org)
Na Männer, lieber mal ne LemonSoda statt ein Bier?
Um 15:00 Uhr erreichen wir das Hotel. Wir gehen auf unsere Zimmer. Ein kleiner Nachmittagsschlaf ist angesagt. Schließlich haben wir ja Urlaub. Diana und Josef wollen sich die Madonna auf dem Berg in Garda ansehen.
Im Süden liegt der Hügel colle della Rocca. Man kann ihn über zwei Straßen erreichen. Die erste führt von der Kirche über loc. San Bernardo auf einem ansteigenden Weg zu loc. Canevini. Hier spaziert man entlang der antiken canevini”, natürliche Weinkeller, die in den Fels gegraben worden sind und im Inneren sommers wie winters eine gleichbleibende Temperatur haben. Weiter geht es bis zur Madonna del Pign und auf einem beschilderten Weg kommt man zu einem Punkt, den wir alle “Il cavallo della Rocca” nennen, Kreuzpunkt aller Wege zu den tre Rocche. Folgt man der Beschilderung “Rocca Maggiore o di Garda” , erreicht man wenig später die Spitze, von der man ein atemberaubendes Panorama genießen kann.
Heute habe ich Geburtstag und somit gehen wir Abends wieder zu unserem Lieblingsrestaurant. Dort hat es uns allen geschmeckt. Mein Kollege Stefan hatte vollkommen recht. Leider konnten wir nicht reservieren. Somit müssen wir schon vor 18:00 Uhr dort sein, sonst sind alle Plätze belegt. Nicht nur uns schmeckt es dort.
Zurück im Hotel gibt es heute einen Film. King`s Speeds in englischer Sprache.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Vaters der Königin von England und dessen bemerkenswerter Freundschaft mit dem eigenwilligen australischem Sprachtherapeuten Lionel Logue. Im Film The King’s Speech spielt der für den Academy Award nominierte Colin Firth die Rolle des King George VI, der unerwartet König wird, als sein Bruder Edward auf den Thron verzichtet. Der Gewinner des Academy Award Geoffrey Rush spielt Logue, den Mann, der dem König dabei hilft, richtig sprechen zu lernen, woraufhin er die Nation in einen Krieg führt.”
(www. filmkinotrailer.com)
Donnerstag
06.10.2011
Heute fahren wir mit dem Ausflugsboot von Garda nach Limone. Wir wollen es heute ganz gemütlich angehen,
deswegen auch nicht mit dem Schnellboot. Wir wollen uns den Wind um die Nase blasen lassen und einen Tagesausflug machen.
Wir machen Station in: Torri del Benaco; Pai; Castelletto; Porto di Brenzone; Assenza di Brenzone, Malcesine und dann geht es auf die andere Seeseite nach Limone.
Heute ist es etwas diesig somit lässt die Fernsicht zu wünschen übrig. Es ist noch warm wir können draußen sitzen ohne Jacken.
In Limone angekommen, laufen wir erstmal von den ganzen Touris weg. Das ist uns alles zuviel. Wir laufen nach oben und kommen in eine Gasse von der aus eine schmale, steile Treppe nach unten zum Strand führt.
Im Gegenteil zu dem, was man annehmen könnte, rührt der Name der Ortschaft nicht von den Zitronen (limoni) her, die seit hunderten von Jahren am oberen Teil des Sees angebaut werden. Stattdessen scheint es, das der Name aus dem lateinischen „Limem″ abgeleitet werden muss, was Grenze bedeutet. In der Vergangenheit war die Ortschaft Limone völlig isoliert und nur auf dem Seeweg leicht erreichbar. Ihre Wirtschaft basierte auf dem Fischfang und dem Anbau von Oliven und Zitronen.
Limone fand 1932 endlich den Anschluss an die anderen Orte der Seeküste, als die westliche Gardesee Straße fertig gestellt wurde, und so die Jahre der Isolierung aufhörten. Die Einwohner von Limone wurden sehr rasch von ganz armen Bauern und Fischern zu einflussreichen Hoteliers und das kleine, charakteristische Fischerdorf verwandelte sich in eins der wichtigsten Zentren des Tourismus vom Gardasee.
Es gibt auch immer wieder schöne Aussichtslöcher in der Wand zum See. Wir gehen den Weg weiter und landen dann doch wieder unten an einem Strand, der allerdings ganz ruhig gelegen ist, wahrscheinlich weil es keine Straßencafé und Läden gibt. Unterwegs entdecke ich an einem Zaun eine wunderschöne Passionsblume.
Die beruhigende Wirkung der Passionsblume war schon den amerikanischen Ureinwohnern bekannt, die sie gerne als Heilpflanze verwendeten.
Auch in der europäischen Heilpflanzenkunde wird die Passionsblume gerne gegen Schlafstörungen verwendet. Die Passiosnblume wirkt auch krampf- und angstlösend, sodass sie auch gegen zahlreiche nervös bedingte Gesundheitsbeschwerden verwendet werden kann.
Der Name Passiflora und auch die deutsche Übersetzung Passionsblume soll an die Passion von Jesus erinnern, also an die Kreuzigung.
Die nach Amerika eingewanderten Jesuiten, die die Passionsblume kennenlernten, sahen im Aufbau der Blüte mehrere Symbole für die Passionsgeschichte. Einige Arten der Passionsblume bilden die beliebte Maracuja Frucht.
Weiter geht es zum Zitronenmuseum. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf den See und die Umgebung. („Ich hätte beinahe Meer geschrieben. Man fühlt sich wie am Meer, zumindest ging es uns immer wieder so.“)
Nachweisbar ist der Anbau von Zitronen in Limone bereits seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Mit viel Fleiß und Mühe wurden damals an den Hängen des Sees in und oberhalb von
Limone terrassenförmige Plantagen angelegt. Vorhanden war neben dem Willen der Bewohner nur das milde Klima. Der fehlende fruchtbare Boden musste per Schiff von den Südufern des Gardasees geholt
werden und zwischen hohen steinernen Pfählen wurden mächtige Steinmauern zum Abweisen der kalten Nord-Ostwinde errichtet. Dachabdeckungen schützten die empfindlichen Pflanzen im Winter wie in
einem Gewächshaus und zur Bewässerung errichtete man ein separates Kanalsystem.
Kein geringerer als J. W. Goethe war es, der im Rahmen seine Italien-Reise als einer der ersten Besucher beim Anblick der Zitronengewächshäuser ins Schwärmen geriet.
Wir begutachten alles ganz genau, sehen uns auch einen Film an und genießen die Landschaft. Auch die beiden von der MuppetShow, uuups. Ich meinte Giuseppe und Diana sehen sich alles genau an. (Nichts für ungut ihr beiden. :-)
Wir laufen weiter und kommen zur Kirche San Benedetto, die wir uns natürlich auch ansehen.
Die Kirche San Benedetto (Hl. Benedikt) wurde 1691 nach Plänen von Andreas Pernis auf den Resten einer antiken römischen Basilika erbaut. Das Kircheninnere zieren Gemälde von Andrea Celesti aus dem 15. Jahrhundert und ein Kruzifix aus Buchsbaumholz aus dem 18. Jahrhundert. Es gibt vier Marmoraltäre und einen in Stuck.
Weiter geht es die Gasse entlang bis wir unterhalb von der Kirche San Benedetto zur Gelateria Pasticceria Piva kommen. Dort sind ganz viele Schilder angebracht was es alles zu Essen und Trinken gibt. Alle Tische sind belegt. Wir wollen schon vorbeilaufen, aber die vielen Schilder mit selbstgemachten Kuchen usw. haben uns so beeindruckt das wir wieder umdrehen und prompt wird ein kleiner Tisch frei, die Leute haben gerade bezahlt. Schnell hin und setzen. Aaah, das tut gut, nach dem vielen laufen.
Die
gemütliche kleine Pasticceria Piva liegt direkt unterhalb der Kirche San Benedetto in der "Altstadt" von Limone. Ein bisschen versteckt aber wer sie einmal gefunden hat kommt immer wieder
hierher.
Vom Frühstück über kleine Snacks sowie eine riesige Auswahl verschiedener hausgemachter Torten und Kuchen werden hier angeboten.
Wir gehen immer hierher um den guten Landwein von Sirmione zu trinken.
Ein kleiner Tipp: Falls es mal regnet ist es dort urgemütlich!!!!!!
Nach unserem Plan hatten wir noch Zeit bis das Fährschiff kommt, somit schlenderten wir noch in der Altstadt herum. Da fand ich dann doch tatsächlich noch eine Bluse die ich mir kaufen musste.
Als wir um 15:50 Uhr wieder zurückfahren, sind die Temperaturen schon um einiges gesunken. Der Fahrtwind ist nicht gerade warm. Es zieht langsam zu lt. Wettervorhersage soll es kälter werden und evtl. regnen.
Um 18:00Uhr sind wir wieder im Hotel jetzt ist es total diesig aber immer noch 20 Grad. Um 18:30 Uhr sind wir gerichtet und gehen in die Stadt zum essen. Als wir zurück ins Hotel kommen, gibt es ein Galadinner, für die Hotelgäste. Wir wollen noch was trinken und setzten uns etwas abseits, da wir ja kein Abendessen bezahlt haben. Aber der Chef und die Bedienungen sind echt super. Wir mussten dann alle zu unserem Cafe unbedingt die Nachspeise probieren. Jeder bekam einen Teller mit Kuchen. Dann gab es noch Musik und Spiele.
Freitag 07.10.2011
Es hat die ganze Nacht geregnet und auch noch zum Frühstück nieselt es leicht. Somit lassen wir uns Zeit. In der Nacht haben wir eine Autosirene gehört. Wolfgang hatte schon Angst es wäre unser Auto. Wer will denn schon einen Passat. Die gibt es wie Sand am Meer.
Heute ist Markt in Garda, wir beschließen erst mal dorthin zu gehen. Der Regen hat sich verflüchtigt. Die Marktleute sind erst am aufbauen. Wir laufen einmal durch und wieder zurück, jetzt ist schon mehr geboten. Das ist uns allen zu viel. Wir beschließen das Auto zu holen und nach Torri del Benaco zu fahren.
Im 15. Jahrhundert erhielt Torri del Benaco eine besondere Bedeutung: Die Gemeinde wurde vom Dogen von Venedig zum Hauptsitz der „Gardesana dell'Acqua“ ernannt. Dies war ein Zusammenschluss von zehn Gemeinden zur eigenständigen Verwaltung und zur Unterbindung des Schmuggels zum Westufer des Sees.
(http://de.wikipedia.org)
Das Wetter wird immer besser. Es weht allerdings eine steife Brise ohne Jacke geht heute nichts. Wir besichtigen die Scaligerburg.
Die Scaliger hatten in ihrem Herrschaftsbereich trotz ihres zeitlich begrenzten Auftretens zahlreiche Burgen und Städte befestigt. Geographisch verteilen sich die Burgen östlich des Gardasees, entlang der Voralpen zwischen Verona und Bassano del Grappa und in der Po-Ebene südlich von Verona. Charakteristisch sind die Schwalbenschwanzzinnen, die aber auch sonst in Oberitalien allgemein gebräuchlich waren. Als eindrucksvollste Scaligerburg kann Sirmione genannt werden, eine Wasserburg auf einer Insel im Gardasee mit befestigter Hafeneinfahrt. Besonders hervorzuheben sind die Brückenbefestigungen, allen voran die Scaligerbrücke am Castelvecchio in Verona, der Residenz der Scaliger. Eine einzigartige Befestigungsanlage erhielt der Mincio: Eine Sperrmauer verband mehrere Burgen und bei Valeggio sul Mincio wurde unterhalb der Burg eine befestigte Brücke angelegt.
Die Stimmung der Landschaft ist heute unwirklich, wie ein Gemälde. Da stehen mir doch gleich die Haare zu Berge, lach….
Die Scaligerburg,
wurde im Jahr 1383 zum Schutz des kleinen Hafens von Antonio della Scala gebaut. Heute beherbergt die Burg eine Art Heimatkundemuseum mit Exponaten zu Fischereigeschichte und zum Olivenanbau der
Gegend. Im Jahr 1760 riss man die zweite Ringmauer nieder, um einer „Limonaia“ Platz zu machen – siehe Bild, die über den Winter abgedeckt und beheizt werden kann. Das Gewächshaus ist dem Museum
angeschlossen und kann von dort aus besichtigt werden. Graf Carlo Bettoni-Cazzago, dessen Villa in Bogliaco besichtigt werden kann, widmete sich der Zitronenzucht am Gardasee. Damit die
Südfrüchte den Winter überstehen konnten, entwickelte er Ende des 18. Jahrhunderts die Zitronengewächshäuser. Dazu trieb er zehn Meter hohe Pfosten in die Erde und umgab sie an drei Seiten mit
Holz. Dadurch konnten so sehr erfolgreich Zitronen angebaut werden, die sehr widerstandsfähig waren. Im extrem kalten Winter 1928/29 erfroren aber praktisch alle Kulturen rund um den Gardasee, da
das italienische Militär das Holz der Limonaien am Ende des ersten Weltkriegs zum Bau von Kasernen beschlagnahmt hatte.
Die kleine Barock-Kirche „Santi Pietro e Paolo“ enthält eine wertvolle Orgel.
Im Zitronenhain ziehen Seppi und ich die Fotos.
Wir lassen uns richtig Zeit, bis die Museumsaufseherin ruft und meint sie hat jetzt Mittag und möchte gerne zusperren, dass haben wir gar nicht gesehen. Wir sind ja schon durch, kein Problem. Ja dann, müssen wir ein Café aufsuchen. Wir gehen gleich an der Hafenpromenade in eines. Mit einem schönen Ausblick auf das gischt- spritzende Wasser, sitzen wir einigermaßen windgeschützt und können unsere Jacken ablegen.
Nach dem Cafébesuch laufen wir an der Seepromenade entlang bis es nicht mehr weitergeht. Einmal werden die Jacken angezogen dann ist es wieder geschützter somit ziehen wir sie wieder aus. Die Stimmung am Himmel ist gigantisch. Am Ende sehen wir ein gestrandetes Segelschiff.
Zurück gehen wir über die Innenstadt. Die engen Straßen und Gassen sind immer ein Bild wert. Wir haben diesmal so viele schöne Bilder, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann welches ich nehmen soll.
Ach ja und an diesem Stand bin ich ganz schnell vorbei gelaufen. Eigentlich hätte ich schon noch Stiefel brauchen können. Habe ja gar keine schönen. Wolfgang meinte: „weiterlaufen bitte, wir haben jetzt keine Zeit“.
So und was machen wir jetzt? Wir fahren einfach mal schnell nach Malcesine, dass kennen die beiden noch nicht. Es ist so ca. 22 Grad, soll allerdings kälter werden. Na ja, schließlich haben wir Anfang Oktober. In der Altstadt finden wir eine kleine Pizzeria, dort können wir die Schnitten gleich mitnehmen, sozusagen ein italienischer McDonald. Nein, nein das stimmt nicht die Pizza schmeckt uns sehr gut. Mit McDonald verbindet man immer einen schlechten Geschmack (was ich gar nicht so finde), aber jeder geht hin. Natürlich nur wegen der Kinder :-).
Wir laufen durch die Altstadt und überlegen ob wir uns auch diese Burg ansehen sollen? Wir sind alle vier der gleichen Meinung, eine Burg am Tag reicht.
Geprägt ist das Bild durch die Altstadt mit ihren vielen engen Gassen und der von weithin sichtbaren Skaligerburg. Diese steht auf einem Felsvorsprung direkt am Ufer des Sees und gewährt vom Turm aus einen Blick über den Ort und den Nordteil des Sees. Die alte Kernburg mit Palas und Bergfried wurde durch die Scaliger errichtet. Im untersten Hof steht heute der „Palazzo Inferiore“, den Venedig 1620 für seine Garnison errichten ließ.
Es ist immer lustig mit Seppi und Wolfgang durch die Straßen zu laufen, denn irgendeinem fällt immer ein Blödsinn ein, lach…..
Im ersten Bild, ganz links, macht Josef ein Fotomodel für mich. Im zweiten spricht er mit der Statue. Das ist das Schöne an unseren Männern. Sie sind immer zu Späßen aufgelegt. Bevor wir zurück nach Garda fahren, werden wir mit sehr schönen Aussichten beglückt. Links oben, im unteren Bild, sind die Zinnen der Burg zu sehen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der „Palazzo dei Capitani“, der schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Scaligern für ihren Statthalter erbaut wurde. Der Palast wurde dann im 15. Jahrhundert im Stil der venezianischen Gotik erneuert. Er war Sitz des Gouverneurs vom Ostufer, der abwechselnd in Garda, Torri del Benaco und eben Malcesine residierte. Zum See hin erstreckt sich ein Palmengarten mit einer Anlegestelle, über den der „Capitano“ seinerzeit sein Haus erreichte.
Im Palazzo del Capitani spielen Seppi und Diana Fangus und ich habe gleich die Kamera gezückt. Ja, ja Italien ist einfach doch das Land der Liebe.
Dieses allgemein oft als „wildes Spiel“ bezeichnete Fangspiel ist bereits sehr lange bekannt. Eine exakte Datierung ist jedoch nicht festzustellen. Erstmals erwähnt wird es in einem Edikt König Edwards III. von England (Regierungszeit 1327–1377), der sich in der Ausübung seiner Staatsangelegenheiten durch allzu laute und wilde Fangspiele vor dem Westminster-Palast gestört fühlte und diese verbieten und aus seiner Umgebung verbannen ließ. Doch sowohl Erwachsene als auch Kinder spielten es weiter. Es ist jedoch anzunehmen, dass Fangen weitaus älter ist. Oft wurden in den Dörfern Parteien gebildet, etwa Junggesellen gegen Ehemänner.
Um 17:00 Uhr sind wir wieder in unserem Hotel und ab 18:00 Uhr sitzen wir in unserem Lieblingsrestaurante. Als wir um 20:30 Uhr ins Hotel zurück gehen ist es nur noch 12 Grad. Ganz schön kalt.
Samstag 08.10.2011
Heute ist unser letzter Tag. Wir wollen erst mal einkaufen. Nudeln, Oliven usw. Wir stellen fest das es in dem kleinen familienbetriebenen Laden tatsächlich günstiger ist als im Supermarkt.
In der Zwischenzeit zeigt sich die Sonne und es wird wieder wärmer. Wir fragen Herrn Piero wie wir am besten nach Costermano kommen. Er meint: „mit dem Auto fahren Sie am besten…. Nein, nein, wir wollen laufen, nicht mit dem Auto fahren.“ unterbrechen wir Ihn. „Laufen?“ er kann es nicht fassen. Anscheinend gibt es wenige Gäste die zu Fuß gehen. „Das sind so ca. 3 km“ meint er.
Costermano beherbergt einen deutschen Soldatenfriedhof Eingeweiht am 6. Mai 1967, war der deutsche Soldatenfriedhof das Ergebnis eines Übereinkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien, um den dort 21920 gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges eine würdige Beisetzung zu ermöglichen. Dies wurde unter anderem durch die Unterstützung von Manfred Bergmeister ermöglicht, der u.a. das Kreuz auf der Spitze des Hügels, wo viele Gottesdienste, auch in der Sprache Deutsch im Freien abgehalten werden, geschmiedet hat. Costermano wurde vor allem wegen der leichten Erreichbarkeit für die zahlreichen deutschen Touristen gewählt. Der Friedhof ist auf den Hügeln des Guardia errichtet worden, in einer Mulde zwischen der Caprinoebene und der Gardabucht. Der Friedhof wird allerdings auch kritisiert, da hier neben zahlreichen einfachen Soldaten u.a. auch die Vernichtungslager-Kommandanten Christian Wirth, Franz Reichleitner und Gottfried Schwarz begraben sind.
Da der Friedhof auf dem Hügel liegt, hat man einen sehr guten Ausblick auf den Gardasee.
Ich muss ganz ehrlich gestehen. Für uns, die wir Gott sei Dank, nie einen Krieg erleben mussten, war das sehr bedrückend und wir haben uns nicht allzu lange aufgehalten. Die Anlage ist wunderschön Parkähnlich aufgebaut. Trotzdem, war es für uns kein Ort zum verweilen. Wir sind uns einig, wenn es nach uns ginge würde es keine Kriege geben.
Jede
Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und
nichts zu essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer
Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.
(Dwight D. Eisenhower)
Zurück liefen wir über Felder und Wege abseits der Straße. Dort fanden wir wilden Hopfen und Walnüsse die wir dann auch aßen.
Um 14:00 Uhr sind wir schon wieder im Hotel. Wir bringen unsere Jacken, die wir jetzt im Moment nicht mehr benötigen, da es wieder angenehm warm geworden ist in unsere Zimmer.
Wir haben einen Eiscafé verdient. Somit landen wir wieder im Café Lido und genießen den wundervollen Ausblick auf den See.
Könnt ihr sehen was Seppi denkt? „…und morgen wieder zurück, Schade“. Ja und so wie er begonnen hat, unser Urlaub, so endet er auch wieder. Mit einem gigantischen Sonnenuntergang beim Abendessen.
Nach dem Essen machen wir diesmal nur einem kurzen Abendspaziergang und kehren sehr schnell im Hotel ein, da es um 19:30 Uhr nur noch 15 Grad hat. Zum Abschluss gibt es in der Hotelhalle ein Lemon Soda oder auch zwei und dann geht es ab in die Falle.
Sonntag 09.10.2011
Heute ist Heimreisetage, deswegen wird erst mal ausgiebig gefrühstückt. Wir beschließen nicht gleich nach Hause zu fahren und fragen Herrn Piero ob wir das Auto noch stehen lassen dürfen. Somit gehen wir in der Altstadt spazieren und genehmigen uns einen Cappuccino bei strahlendem Sonnenschein.
Wir wollen am See entlang nach Torbole fahren. Leider gibt es kein weiter kommen, in Malcesine sagt uns jemand wir müssen umkehren. Es ist alles gesperrt. Also wieder zurück nach Garda und von dort auf die Autobahn.
Nachträgliche Recherchen im Internet ergaben das am 09.10.2011 der Gardasee Marathon stattfindet.
Beginn ist in Limone und Ende in Malcesine. Na dann, ist ja alles klar.
Richtung Brenner ist wie erwartet Schnee auf den Bergen. Nur noch 4 Grad, trotzdem sind die Straßen frei befahrbar. Kurz vor Garmisch machen wir Rast im Landgasthof Sonnenhof. Sehr schönes Gasthaus. Dann weiter Richtung Heimat um 20:00 Uhr sind wir zu Hause.
Fazit: Mit den beiden würden wir sofort wieder in den Urlaub fahren. Es war einer unserer lustigsten Urlaube.